Őrség Nationalpark
Gesamtfläche des geschützten Gebietes: 43.934 Hektar, daraus stehen 3.104 Hektar unter verstärktem Naturschutz.
Lage: Das zentrale Gebiet des Nationalparks befindet sich ungefähr in dem Gebiet umgrenzt von Szentgotthárd, Körmend, Zalalövő, Kerkafalva, Szentgyörgyvölgy bis zu der westlichen Landesgrenze.
Besuch: Der größte Teil des Parks ist frei zugänglich, jedoch gibt es streng geschützte Gebiete, die überhaupt, nicht bzw. nur mit Erlaubnis besuchbar sind. Diese sind vor allem die Wiesen mit Sumpfmoos und die Torfmoos-Moore. Ausführliche Informationen sind in der Zentrale des Nationalparks erhältlich.
Die Őrség ist bis heute eine geheimnisvolle Landschaft. Ihr Mysterium ergibt sich nicht aus Gaunergeschichten oder aus deren dunklen Schluchten wie in Bakony oder in Börzsöny. Vielmehr ist dafür die in sich kehrende, eigenartige und geschlossene Welt der Őrség (trotz deren vielfältiger natürlicher und geschichtlicher Verbindung zu der Außenwelt), in der die perfekte Harmonie zwischen Natur und Mensch und die daraus erwachsende Kraft bis zum heutigen Tage spürbar ist, verantwortlich.
Nebst den in der Region lebenden seltenen und oft einzigartigen Pflanzen- und Tierarten, rechtfertigten auch die unschätzbaren landschaftlichen Gegebenheiten die Gründung des Nationalparks: die Struktur der Siedlungen, die charakteristischen Baugewohnheiten und die überwältigende, mit Nadelwäldern bedeckte, ungestörte Landschaft.
Obwohl die Region in weiten Kreisen als Őrség bekannt ist – und der Nationalpark wurde auch dementsprechend benannt – besteht das Gebiet geographisch aus drei, sich sehr ähnlichen, doch nicht gleichen Landschaften: die östliche Grenze der Őrség ist bei Zalalövő zu ziehen, nach Westen erstreckt sich die Őrség ungefähr bis zum Orfalu bzw. Apátistvánfalva. Danach beginnt das „Vendvidék“ (Vend-Gebiet). Der südliche Teil des Gebiets ist Hetés, der sich südlich von dem Kerka-Fluß befindet. (In unserem Beitrag verwenden wir den Namen „Őrség“ als gemeinsamen Begriff für alle drei Teile).
Das Gebiet der Őrség, Vend und Hetés werden seit mehreren Millionen von Jahren durch Flüsse, die nach Osten fließen, geformt. Das Grundgebirge aus Kies und Ton des Gebietes wurde durch die Alt-Raab und Alt-Drava herausgebildet, und durch die Flüsse von den Alpen, z.B. Ikva oder Pinka, und die bis heute in die Richtung fließenden Flüsse Kerka, Raab, Szala (Zala) geformt. Die ausgebreitete Anschwemmung und die Schuttkegel haben die Grundform gebildet, auf der als Ergebnis von späteren Erosionsprozessen die typische hügelige, durch Flusstale zerteilte, sanfte Landschaft der Őrség entstanden ist.
Das Klima der Region ist ausgeglichen und subalpin: warmer, jedoch nicht heißer Sommer und feuchter, aber nicht kalter Winter. Dazu kommt noch reichlicher Niederschlag. Diese Voraussetzungen gemeinsam ermöglichen eine reiche und üppige Vegetation. Fast 2/3 der Region ist mit Wäldern bedeckt. Der auf dem kiesigen Grundgebirge gebildete braune tonige Waldboden ist aufgrund von großen Regen oft erodiert. Da dessen oberster fruchtbringender Schicht fehlt, ist dieser Boden von geringerer Kapazität und insgesamt nicht für ernsthaften landwirtschaftlichen Anbau geeignet.